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Berlin, Columbiahalle, 10.02.2002 (Quelle: berliner-morgenpost.de)

Brit-Pop-Helden: Oasis in der Columbiahalle

Die Leuchtreklame sagts klipp und klar: Unter dem blauen «Columbia»-Neonschriftzug prangt die in schlichten Lettern aufgesteckte Botschaft: Heute, Oasis, 20 Uhr. Oasis in der Columbiahalle? Die Band der streitbaren Gallagher-Brüder? Oasis, die mit mehr als 30 Millionen verkaufter Alben eine der erfolgreichsten Rockbands der neunziger Jahre wurde? Die Band, auf deren neues Album die Rockwelt schon seit einem halben Jahr wartet? Ja, genau die.

Drinnen drängen sich in dem auf Clubgröße verkleinerten Laden rund 700 Fans vor der Bühne, und kurz nach neun steigt tatsächlich die komplette Oasis-Besatzung zum Überraschungskonzert ins Rampenlicht und lässt eineinhalb Stunden lang die Gitarren dröhnen. Sänger Liam Gallagher nölt kaugummikauend «Go Let It Out» ins Mikrophon, während Bruder Noel sich mit der Gitarre am Bühnenrand in Zurückhaltung übt.

Mit überbordender musikalischer Energie und stoischer Präsenz spielen Oasis ihre Hits wie «Morning Glory», «Supersonic» oder «She´s Electric». Liam krümmt sich in gewohnter Mikro-ich-fress-dich-Haltung und spuckt mit rotziger Arroganz immer mal wieder einen Kaugummi in die Ecke.

Auch erste Songs des neuen Albums, das nun wirklich in diesem Sommer erscheinen soll, spielen sie. «Force of Nature» beispielsweise, das klingt, als hätten sie es mit Gary Glitter in seiner Zelle ausgeheckt. «Hung In A Bad Place» ist ein anderer neuer Kracher, und auch Sänger Liam hat mit «Better Man» einen eigenen Song beigesteuert. Mit einem herrlichen lärmenden «Rock 'n' Roll Star» geht's ins Finale. Die Halle tobt.

Eine gelungene Konzertüberraschung am Rande der Berlinale. Wer nicht dabei war: Die Show wurde für Arte aufgezeichnet. Sendetermin: 23. 4., 23 Uhr. pem

Berlin, Columbiahalle, 10.02.2002 (Quelle: berliner-morgenpost.de)


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